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Zürich bei Nacht

Ein Fall für Marco Biondi

Erschienen am 13.10.2022
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783715250199
Sprache: Deutsch
Umfang: 315 S.
Format (T/L/B): 2.8 x 20.5 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Marco Biondi hat einige Jahre als Journalist gearbeitet. Was ihn am Journalismus gereizt hat: 'Sich in etwas vertiefen zu können, im Dreck zu wühlen.' Warum er sich vom Journalismus abgewendet hat: 'Leider erwarten die meisten Zeitungen und Zeitschriften, dass man nicht im Dreck wühlt, sondern welchen absondert.' Heute schreibt Biondi stattdessen schlechte Drehbücher für noch schlechtere Serien - und versucht sich als Privatdetektiv. Regelmäßig bietet er seine Dienste in Zeitungsinseraten an und wundert sich doch, dass es tatsächlich noch Leute gibt, die das Kleingedruckte lesen. Referenzen hat er keine. Umso erstaunlicher, dass eine gewisse Katharina Boxler ihn tatsächlich engagiert: Biondi soll ihren verschwundenen Bruder ausfindig machen, der, dem Alkohol verfallen, auf der Straße lebt. Bei seinen Recherchen wird Biondi mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert, den bewegten Jahren in der autonomen Szene Zürichs. Und er begegnet alten Freunden aus einer Zeit, in der alles möglich schien. Auch Mord?

Autorenportrait

ROGER GRAF, 1958 in Zürich geboren, schrieb bereits während seiner Ausbildung zum Sportartikelverkäufer erste Gedichte und Kurzgeschichten. Er verfasste Drehbücher und Filmkritiken und ersann fürs Radio Satiren, Sketche, Spiele und Nonsens. 1989 konzipierte er die Hörspielreihe Die haarsträubenden Fälle des Philip Maloney, die inzwischen seit mehr als 30 Jahren jeden Sonntag zwischen 11 und 12 Uhr vom Schweizer Radio SRF ausgestrahlt wird. Philip Maloney, den Graf als Parodie auf Raymond Chandlers Kultdetektiv Philip Marlowe erfand, ist heute der wohl bekannteste Privatdetektiv der Schweiz.

Leseprobe

'Wir gingen über das Bellevue zum See. Wir begegneten ein paar Liebespaaren und ein paar Einzelgängern, die entweder Liebespaare beobachteten oder daran dachten, unter Liebespaaren ein Massaker anzurichten. Wenn ich mir vorstelle, was in meinem Kopf manchmal los ist, und davon ausgehe, dass es noch viel schlimmere Köpfe gibt als den meinen, ist es ganz erstaunlich, dass nicht viel mehr passiert. Es war schon beinahe zwei Uhr früh, ich war aufgekratzt, die frische Luft fegte wohltuend durch meinen Kopf und blies allmählich die schlechte Stimmung weg. Wir redeten nicht viel, ich wusste nicht, wo Phil uns hinführen würde, vielleicht wollte er mich im See versenken, dachte ich plötzlich. Der Gedanke belustigte mich, ich lachte, so wie Leute oft lachen, wenn sie nach einer langen Nacht ziellos herumgehen, weil alles ein wenig lächerlich wird nach Mitternacht.'