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Buchtipps

Wie weit darf man als Künstler für seiner Kunst gehen, wo liegen politische und moralische Grenzen? Mit diesen Fragen sieht sich im Deutschland der NS-Zeit auch der Regisseur G. W. Pabst konfrontiert. Selbst überzeugter Gegner von militärischer Gewalt und Diktatur, findet er sich plötzlich mitten in der propagandistischen Filmindustrie der Nazis wieder. Wie konnte es so weit kommen?

Caspar David Friedrich war der große deutsche Maler der Frühromantik. Fakten, Anekdoten und Geschichten über ihn fügt Illies hier, ergänzt mit Gemäldestudien, zu einem spannenden Epochenportrait zusammen. Einfühlsam und humorvoll zugleich erzählt er z. B. vom Unvermögen des Malers, Menschen von vorne zu zeichnen.

Auf einer Wiener Eliteschule lässt uns Buchpreisträger Schachinger den 11-jährigen Till durch 8 Jahre Gymnasium mitsamt allen Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens begleiten. Während sein Schülerdasein geprägt ist durch ein reaktionäres, bildungs-bürgerlich-angestaubtes Schulsystem, entdeckt er privat seine Leidenschaft für das Onlinestrategiespiel Age of Empires II. Von seiner Umwelt unentdeckt, steigt Till schon bald zu einem der weltbesten Spieler auf.

Als 1783 der Mann von Eibhlín Dubh ermordet wird, verfasst diese eine Totenklage, ein außergewöhnliches Gedicht in gälischer Sprache, das zum nationalen Mythos wird. In der Gegenwart entdeckt eine junge Mutter dieses Gedicht, dessen emotionale Wucht sie bereits als Schulkind fasziniert hat, wieder. Obsessiv beginnt sie, Leben und Werk der geheimnisvollen Dichterin nachzuspüren und stößt dabei auch immer wieder auf andere, von der Geschichte vergessene, weibliche Spuren.

Ein heruntergekommener Wohnblock mitten im „Rust-Belt“ der USA. Die 18-jährige Tiffany, Verehrerin von Hildegard von Bingen, und ihre nicht minder skurrilen Nachbarn eint ein Ziel: Irgendwie ihren tristen Alltag vergessen. Diese Fülle von Figuren führt zu einer überbrodelnden Mannigfaltigkeit an tragischen, lustigen und liebevollen Geschichten. Eine schonungslos schöne und beißend komische Momentaufnahme des zeitgenössischen Amerika. Ein ganz besonderes Leseerlebnis!

Deutscher Kolonialismus beruhte von Beginn an nicht etwa auf staatlichen Ambitionen, sondern auf Lobbyismus. Schlüssig, unaufgeregt und spannend legt Pieper dar, dass es insbesondere die privatwirtschaftlichen Interessen hanseatischer Kaufleute aus Hamburg und Bremen waren, die die Politik dahingehend beeinflussten und so ein düsteres Kapitel der deutschen Geschichte, geprägt von Ausbeutung und Rassismus erschufen, dessen Auswirkungen bis heute spürbar sind.

„Es war Freitag, der 31. Dezember, und ich musste noch was erledigen. Also alles.“ Eigentlich wollte Lars die Woche zwischen den Jahren dafür nutzen, diverse Dinge zu erledigen. Doch plötzlich steht der letzte Tag des Jahres vor der Tür. Allen Widerständen zum Trotz will Lars beweisen, dass er es trotzdem noch schaffen kann: Sich selbst, seiner Familie, der ganzen Welt. – Es gibt nur ein Problem.

„Selten wurde das alltägliche Leben in all seiner Würde feinfühliger zu Papier gebracht.“ Vom Nobelpreisträger Ishiguro wiederentdeckt, versetzt uns der 1931 verfasste Roman mitten hinein in den alljährlichen traditionellen Sommerurlaub der Familie Stevens an der englischen Südküste.

Am 12. November wäre Loriot 100 Jahre alt geworden. Dieses besondere Jubiläum nimmt der Lappan Verlag zum Anlass, einem der größten und einflussreichsten Humoristen Deutschlands die Ehre zu erweisen. Entstanden ist dabei diese humorvolle, hochwertig ausgestattete Hommage, bestehend aus Bildwerken, Cartoons und Textbeiträgen über Loriot, seine Sketche und seine Kunst. Ein Muss für alle Loriot-Fans!

Ganz nach Hackes Motto „Ein heiterer Mensch zu sein, bedeutet nicht, das Schwere zu ignorieren, sondern es in etwas Leichtes zu verwandeln“ begibt er sich in seinem neuesten Werk auf die Spuren der Heiterkeit als Gemütszustand. Unterhaltsam, tiefgründig und persönlich erforscht er die Ursprünge des Begriffs, setzt sich philosophisch sowie historisch mit ihm auseinander und erklärt, was die Heiterkeit vom Witz und von der Fröhlichkeit unterscheidet und warum sie ohne den Ernst des Lebens nicht zu haben ist.